3. Ausblick

Mit Hilfe des vorliegenden Konzepts sollen erste Erfahrungen bis hin zu ersten Interaktionen von behinderten und nichtbehinderten Konfirmanden ermöglicht werden. Der dazu genutzte Gottesdienst stellt lediglich den Rahmen dar. Eine Übertragung auf andere Bereiche ist jederzeit möglich. Das Ziel, das erreicht werden soll, ist Integration, das Schlagwort der Behindertenpädagogik (nicht nur der Geistigbehindertenpädagogik). Von Integration zu reden bzw. schreiben ist eine Sache, die praktische Umsetzung bedeutend schwieriger. Diese Konzeption soll den Zugang erleichtern und eine Hilfestellung hinsichtlich der zu bedenkenden und planenden Aspekte darstellen. Ich freue mich darauf, mit dem nächsten Konfirmandenjahrgang der Carl-Sonnenschein-Schule ein solches Projekt durchzuführen und bin sehr gespannt, welche Ergebnisse erzielt werden können. Es wäre sehr positiv, wenn die Kirchen auf diesem Weg behutsam an die Arbeit mit behinderten Jugendlichen herangeführt werden können, so dass irgendwann keine separaten Konfirmandengrup­pen mehr eingerichtet werden müssen. Leider werden vorerst nur die Gemeinden involviert, die in der direkten Nähe einer Sonderschule liegen, jedoch könnte sich die integrative Konfirmandenarbeit auf die Veranstaltungen des CVJM ausweiten und so langsam generalisiert werden. Ich bin der Meinung, dass es auf jeden Fall erstrebenswert ist, die Integration speziell in den Gemeinden voranzutreiben. Dieses ist nicht nur aus sonderpädagogischer Sicht sinnvoll, da es auch viele Kompetenzen gibt, die behinderte Jugendliche vorleben können. Hierzu zählen vor allem die Bereitschaft, ohne große Scheu religiöse und persönliche Gefühle zu äußern, die spontane Kreativität und die Toleranz gegenüber anderen Menschen, die zum Beispiel stärker behindert sind. Da demnach festgehalten werden kann, dass sich integrative Bemühungen zum Vorteil beider beteiligter Gruppen auswirken, lohnt es sich, um ein langsames Aufbrechen dieser eingefahrenen Strukturen zu kämpfen.