
2.1 Allgemein 
    - Einbeziehung der Verkehrserziehung in die Gesamterziehung von Menschen 
    mit Behinderungen: 
    Vernetzung der Verkehrserziehung mit den übrigen erzieherischen Bemühungen 
    
    
 - Annahme, dass die Art und Weise, wie eine Person die Umwelt wahrnimmt 
    und sich mit ihr auseinandersetzt, die menschliche Entwicklung bestimmt 
    
 
 
2.2 Das Modell 
    - Umwelt als Satz ineinandergeschachtelter Strukturen mit vier verschiedenen 
    Ebenen 
 
erste Ebene: Mikrosystem 
    - Lebensbereich, der eine Person umgibt und in dem sie leicht direkten 
    Kontakt mit anderen aufnehmen kann (Familie als System in das man hinein 
    geboren wird, nach Bronfenbrenner auch der Straßenverkehr) 
 
zweite Ebene: Mesosystem 
    - Wechselbeziehung zwischen jenen Lebensbereichen, an denen das Kind oder 
    der Jugendliche selbst aktiv beteiligt ist (z.B. Kindergarten, Schule) 
 
dritte Ebene: Exosystem 
    - Lebensbereiche, an denen Kinder und Jugendliche selbst nicht unmittelbar 
    beteiligt sind, die aber deren Entwicklung und Erziehung maßgeblich 
    beeinflussen (z.B. Berufstätigkeit der Mutter, Kultusministerkonferenz) 
    
 
vierte Ebene: Makrosystem 
    - Bezug auf die grundlegende Ähnlichkeit der drei zuvor genannten 
    Systeme innerhalb einer Kultur sowie auf Unähnlichkeit zu anderen Kulturen 
    
    
 - System wird durch unsere Kultur, unsere Werte, unsere Religion usw. 
    gebildet 
    
 - Individuum hat keinen Einfluss hierauf 
 
 
2.3 Grundsätzliche Aussagen 
    - für die Verkehrserziehung von Menschen mit Behinderungen sind insbesondere das Mikro-, 
    Meso- und das Exosystem bedeutsam 
    
 - ein Mesosystem, in dem es außer der Verbindung durch die Person 
    nur indirekte oder gar keine Verbindungen gibt, gilt als schwach verbunden 
    
    
 - je schwächer Mesosysteme miteinander verbunden sind, desto geringer 
    sind die Möglichkeiten, die Entwicklung und damit auch das Lernen von 
    Kindern zu fördern 
    
 - das Vorhandensein "sozialer Netzwerke" wirkt zusätzlich 
    unterstützend auf die Entwicklung und Erziehung von Kindern – gemeint 
    sind Mikrosysteme, in denen zeitlich und örtlich versetzt in Bezug 
    auf das Lernen von Kindern gehandelt wird 
    
 - Verkehrserziehung von Menschen mit Behinderungen hat davon auszugehen, wie diese den Verkehr 
    wahrnehmen und erleben – das heißt, das die Wahrnehmungsfähigkeiten 
    und die sozial-emotionalen Qualifikationen berücksichtigt werden müssen 
    
    
 - Verkehrserziehung von Menschen mit Behinderungen muss gleichzeitig die vorhandenen Qualifikationen 
    und Kompetenzen als Ausgangspunkt des Lernens ansehen – das bedeutet eine 
    Individualisierung der Verkehrserziehung 
    
 - entwicklungsförderndes Potential von Lebensbereichen in einem Mesosystem 
    wird gesteigert, wenn die Rollenanforderungen miteinander vereinbar sind 
    
    
 - weitere Steigerung, wenn eine dem Kinde nahestehende Bezugsperson persönlich 
    in verschiedenen Lebensbereichen eines Mesosystems anwesend ist 
    
 - vorteilhaft ist es, wenn jedes Mitglied eines Mesosystems mit jedem 
    anderen gemeinsame Tätigkeiten durchführt 
    
 - positive Auswirkungen werden beeinträchtigt oder unmöglich 
    gemacht, wenn die Beziehungen der Mitglieder eines Mesosystems von Misstrauen 
    oder einer Betonung der Ungleichheit geprägt sind 
 
 
