
Inhalt
1. Beispieleinrichtung: Evangelische Stiftung 
Volmarstein
2. Behinderung
3. Behinderungsformen
 
1. Beispieleinrichtung: Evangelische
Stiftung Vollmarstein (ESV)
Interne Einrichtungen 
    - Orthopädische Klinik 
    
 - Rehabilitationsmedizin (Kinderheim/ Internate, Sonderschule für 
    KB, Berufliche Schulen) 
    
 - Oberlinschule (für Körperbehinderte) 
    
 - Werkstatt für Behinderte (WfB) 
    
 - Berufsbildungswerk 
    
 - Berufliche Schule 
    
 - Wohnbereich 
    
 - Orthopädische Schuhmacherei 
    
 - Orthopädietechnik 
 
Definition
Rehamedizin...
... ist gezielte ärztliche Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen mit 
körperlicher, 
geistiger oder seelischer Behinderung zum Zweck ihrer bestmöglichen persönlichen 
Entfaltung und zur (Wieder-) Eingliederung in Familie, Gesellschaft und Arbeit. 
Sie benutzt dazu auch Verfahren der präventiven und kurativen Medizin. 
    - präventiv = vorbeugend 
    
 - kurativ = aktuell heilend 
    
 - palliativ = Schmerzbekämpfung bei unheilbarer Krankheit 
 
Ärztliche Leitung 
    - Facharzt für Orthopädie 
    
 - Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin 
 
Prinzipien 
    - Finalitätsprinzip: 
    
        - die Ursache und der weitere Verlauf der Krankheit wird nicht beachtet 
        
        
 - ein Ziel (schulische, bzw. berufliche Ausbildung) wird gesteckt, 
        auf das hingearbeitet wird. 
    
 
     - Normalisierungsprinzip: 
    
        - bedeutet Vorbereitung des Rehabilitanden auf ein weitgehend durch 
        Normalität geprägtes Leben 
        
 - in diesem Sinne ist es z.B. nicht normal, wenn: 
        
            - Kinder getrennt von ihren Eltern in Heimen aufwachsen, 
            
 - sie ihre schulische Bildung in Sondereinrichtungen (oder gar 
            nicht) erhalten, 
            
 - Menschen daran gehindert werden, mit einem frei gewählten 
            Partner zusammenzuleben und 
            
 - wenn Wohn- und Arbeitsbereich nicht getrennt sind 
        
 
     
 
Ziele 
    - umfassende medizinische Beratung (aus einer Hand) 
    
 - allgemeine ärztliche Grundversorgung 
    
 - die Planung notwendiger Operationen 
    
 - optimale Orthesen-, Hilfsmittel- und Schuhversorgung durch die orthopädische 
    Werkstatt und die Schuhwerkstatt 
    
 - Verordnung und Durchführung von Krankengymnastik, Ergotherapie 
    und physikalischer Therapie 
    
 - ergänzendes psycho-soziales Betreuungsangebot (Elternarbeit) 
 
Epileptologie 
    - Arbeitsgruppe "Standard der Versorgung behinderter Anfallskranker 
    in Heimen und Anstalten" der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel 
    
 - Ziel: Normalisierungsprinzip für Epileptiker 
 
 
2. Behinderung
Definition
Behinderung ist jeder regelwidrige (nicht typisch für das entsprechende 
Lebensalter) körperliche, geistige und seelische Zustand, der nicht nur 
vorübergehend (mehr als 6 Monate) besteht.
Ursachen 
    - Krankheit 
    
 - angeborenes Leiden 
    
 - äußere Schädigung 
 
Ebenen der Beschreibung 
    - impairment: 
    
        - Schaden im Sinne einer morphologischen und/ oder funktionellen Störung 
        
    
 
     - disability: 
    
        - funktionelle Einschränkung (Einschränkung oder Fehlen 
        der Fähigkeit, eine Aktivität in der Art oder in dem Ausmaß 
        auszuführen, die für einen Menschen als normal erachtet wird) 
        
    
 
     - handicap: 
    
        - soziale Beeinträchtigung (Behinderung der Rollenerfüllung) 
        
    
 
 
Körperliche Behinderung 
    - Bewegungsfähigkeit (Stütz- und Bewegungssystem) erheblich 
    eingeschränkt 
    
 - erhebliche Spaltbildungen (abstoßend wirkende Entstellungen an 
    Gesicht und/ oder Rumpf) 
    
 - erhebliche Einschränkung des Leistungsvermögens von inneren 
    Organen und/ oder Haut 
    
 - Blindheit und erhebliche Sehbehinderung 
    
 - Taubheit 
    
 - schwere Sprachbehinderung (Anarthrien, 
    Dysarthrien, Stammeln, 
    Stottern) 
 
Geistige Behinderung 
    - schlechte Abstraktionsfähigkeit 
    
 - nur begrenzte oder keine Beherrschung der Kulturtechniken 
    
 - selbständige Lebensführung häufig nicht möglich 
    
 
Seelische Behinderung 
    - körperlich nicht begründbare Psychosen 
    
 - Zustand nach Hirnverletzungen, Hirntumoren, etc. (Hirnorganisches Psychosyndrom) 
    
    
 - Suchtkrankheiten (Funktionspsychose) 
    
 - Neurosen und Persönlichkeitsstörungen (Agoraphobie, Klaustrophobie, 
    Kontrollzwang, Waschzwang, Hypochondrie, 
    etc.) 
 
 
3. Behinderungsformen 
    - Frühkindlicher Hirnschaden (ICP = infantile Cerebralparesen, kein Muskelschaden, sondern Koordinationsstörung) 
    
    
 - Spina bifida mit Hydrocephalus 
    
    
 - Muskelerkrankungen (z.B. Muskeldystrophie 
    Typ Duchenne) 
    
 - Epilepsie 
    
 - Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnorganischem Psychosyndrom 
    
    
 - Zustand nach Hirntumor 
    
 - Zustand nach traumatischer Querschnittlähmung 
    
 - maligner Tumor 
    
 - Zustand nach Nierenversagen (Dialysepflicht) und Transplantation 
    
 - Schäden an inneren Organen (Herzfehler, Schrittmacherpatienten, 
    Diabetiker) 
    
 - Chronische Polyarthritis (Rheuma) 
    
 - seltene Syndrome 
    
 - Psychosomatische Erkrankungen 
    
 - Hauterkrankungen 
    
 - Dysmelien 
 
 
